Instagram

Donnerstag, 3. Februar 2011

liebe Frau Platzangst...

...neulich, als ich die Ehre hatte mit ihnen, einer porzellanhäutigen, nach Kokosnuss duftenden, 90-80-90 Schönheit mit schulterlangem schwarzen Haar, perfekt sitzender Kleidung, schwarzen Schuhen und einem dazu passenden Schal, im Zug zu sitzen, gingen mir viele Fragen durch den Kopf.

Zum Beispiel etwa, wieso sie in den letzten 3 Sekunden bevor der Zug abfuhr, in das Abteil gestürzt kamen, und mit zitternder Stimme ausgerechnet mich (eine totmüde Arbeitsleiche) fragten ob neben mir noch frei sei...


Natürlich mache ich ihnen Platz, denke ich, nicke und verdrehte meine Augen leicht. Jedoch komme ich nicht dazu ihnen Platz zu machen, denn sie werfen nach meinem kurzen Nicken, ihre ganzen Sachen auf meine Tasche. Gut.. denke ich mir, einfach freundlich darauf hinweisen: doch ich bekomme keine Reaktion, sie sind nämlich einfach aus dem Abteil verschwunden.

Die Passagiere mir gegenüber beäugen das ganze Geschehen und lachen sich wohl ins Fäustchen.

Nach der Station, in der die meisten anderen Pendler aussteigen und ich meistens alleine in meinem Abteil zurückbleibe, kommen sie wieder.

Hoffnungsvoll, dass sie all ihre Sachen von meiner Tasche entfernen, betrachte ich ihr Tun. Sie tippeln auf und ab, kramen in ihrer Gucci nach der Schminke, oder sonstewas. Ich sehe, dass sie Wein dabei haben.. und Kuchen.. wohin gehen sie? Eine Geburtstagsparty? Egal, denke ich mir. Ich warte weiter ab was geschieht.

Endlich, sie nehmen den Kuchen. Ich sehe Auf, lächle sie an, bis ich merke, dass sie den Kuchen fein säuberlich neben sich drapieren und sich wieder in ihre Tasche vertiefen. Ich sitze immer noch neben ihrem Stapel an Gepäck.. weiss der Teufel warum sie so viel Gepäck mit sich schleppen, aber dieses Gepäck gehört eindeutig nicht neben mich, nicht auf meine Tasche, ja auch nicht auf meine Sitzfläche.


Aber ich bin geduldig. Zu geduldig, denn ich lasse sie weiterhin alles vollmüllen. Nach meinem Sitz kommt der kleine Tisch an die Reihe, auf dem sie alles, mit einem Toleranzrahmen von knappen 2 cm, um meine Flasche herumstellen was ihnen gerade aus der Tasche fällt.

Die Zeit verstreicht, in mir ballt sich Wut. Wut der ich gerne Luft machen möchte, denn ich bin ein Mensch, der sich nicht gerne einengen lässt. Und schon gar nicht nach Feierabend.

Ich überlege mir, was ich sagen soll, nehme all meinen Mut zusammen, setze zum ersten Wort an und-
bekomme einen Riesenschreck, so wie der Rest des gesamten Zugabteils, denn sie haben soeben begonnen sich ihren Polyesterschal anzuzünden.

Die verbrannte Polyesterluft vermischt sich mit ihrem ekelerregenden Kokosnussparfüm und erzeugt einen solch ekelerregenden Gestank, dass es mehrere Menschen nicht mehr im Abteil aushalten.

Ich hoffe dass es bald vorbei ist, dass ich bald an meiner Station ankomme.
Als ich mich zur Flucht aufmache, meine Tasche aus ihrem Berg von Habseligkeiten ziehe, und ihnen meinen bösartigsten, verachtesten Blick zuwerfen will, schreien sie mich an: "EYY, BRAUCHST DU DER ZEITUNG NOCH?" ich verneine und als ich mich zum Gehen bewege, sehe ich noch im Fenster, wie sie anfangen die Zeitung zu erreissen und in ihre Tasche zu stopfen.

Und mein letzter Gedanke an sie war:
Liebe Frau Platzangst, bitte ficken sie sich.

Mittwoch, 5. Januar 2011

Fufzisch Franken

Endlich bin aus in den Ferien in Berlin zurück und habe auch schon ein gutes Stück Flugpannen, Freizeit, Entspannen, Ausschlafen, Shoppen und ein Freunde-Marathon-Treffen hinter mir und liege nun Krank im Bett. Darum dachte ich, ich muss von einem kleinen Erlebnis berichten, dass sich vor den Ferien abgespielt hatte, bevor ich es vergesse.

Wir waren spazieren. Es schneite, es war wahnsinnig romantisch, der Schnee rieselte sanft und ich fror nicht. Kurz: Ein schöner Winterspaziergang in der Nacht.
Jedenfalls war er das, bis wir an einem Kiosk vorbei gingen, vor dem eine Horde Mädchen stand und uns interessiert begafften, kurz tuschelten und dann wieder schauten nur um sich dann wieder in Tuscheleien zu vertiefen. 
Zum Glück interessiert mich das normalerweise nicht, aber dann kamen 2 Exemplare zu uns rübergestöckelt.
Ich schätzte sie so auf um die 14-16 ein, was sie vermutlich auch waren, es aber panisch unter 5 Tonnen von Make up, hochtoupierten Haaren und engen kurzen und knappen Stöffchen zu verstecken versuchten.

Da standen die beiden also vor uns und versuchten irgendwie uns anzusprechen, und brachten dann, nach kurzem Zögern, ein: "Ähhhm.. siiiiieeeee, könnten sie uns eventuell einen Gefallen tun?" raus. Wie süss.. extra noch siezen.. seh ich so alt aus?
"Ja was denn für einen Gefallen?", fragte ich.
Schliesslich interessierts mich ja, was diese kleinen Dinger von uns wollten.
Sie hob einen 50 Franken Schein hoch, wedelte mit ihm und entgegnete:  
"Könnten sie für uns 2 Flaschen Vodka und 2 Packungen Zigarretten kaufen?"



Die Kinnlade fiel mir zu Boden, jedenfalls innerlich. Es tut mir wirklich leid, aber wie dreist ist das denn?
Vielleicht versteht nicht jeder meine Reaktion, aber ich bin ganz sicher nicht bereit, das Risiko einzugehen mich vor den Eltern rechtfertigen zu müssen, warum ich ihren Sprösslingen harten Alk ermögliche.

Auf der anderen Seite, habe ich mich danach echt gefragt, ob ich ausgesehen haben muss wie ein vollgekokster Junkie im Vollsuff, dass mich diese Mädels sowas überhaupt gefragt haben natürlich mit dem Ziel, ihre Ware zu bekommen. Wahrscheinlich bin wohl der Typ, der so wirkt als ob man mich zu einem Bankraub überreden könnte.

Aber, meine lieben frischpubertösen Mädels: Nein. Das bin ich nicht.
Ich sehe auf solche Kinder mit Verachtung herab, auch wenn das vielleicht nicht die feine englische Art ist. Aber ich hasse solche Menschen, die sich schon so früh ihren Körper zerstören und es monströs geil finden, bis 4 Uhr morgens "partey" zu machen und mit ihren Homies einen druff zu machen.

Und nun muss ich noch den Eltern einen Oskar dafür geben, dass sie ihre Kinder nachts um 12 rauslassen und es dann auch noch erfolgreich ausblenden, wie ihre Schützlinge das Haus verlassen, resp. wie sie dann um 4 wieder nach Hause kommen: Besoffen, nach Rauch stinkend und womöglich noch defloriert (sollten sie diesen Vorgang nicht schon mit 12 "erfolgreich", auf einem stinkenden Klo, mit der "Liebe ihres Lebens", hinter sich gebracht haben).

Das nenne ich doch mal Erziehung *augenroll*



Aber da ich selber nicht so bin, kann ich beruhigt sagen.
Danke, mir geht es gut. ;-)